Bessere Arbeits- und Ausbildungsbedingungen für Psychotherapeuten!

Veröffentlicht am 14.12.2011 in Pressemitteilungen

Der Juso Kreisverband unterstützt die Streiks der Psychotherapeuten in Ausbildung (PiA) und fordert eine angemessene Vergütung

Unter dem Motto „Psychotherapeuten in Ausbeutung“ finden derzeit vielerorts Streiks der betroffenen Psychologinnen und Psychologen statt. Hintergrund dieser Streiks ist das Psychotherapeutengesetz von 1999, welches zwar den Begriff des Psychologischen Psychotherapeuten als geschützten Beruf eingeführt hat, jedoch erkennbare Mängel aufweist.
So schreibt dieses Gesetz keine geregelte Vergütung für die eineinhalbjährige praktische Tätigkeit während der postgradualen Weiterbildung vor. Zur Folge hat diese Gesetzeslücke, dass die ausbildenden Kliniken die Vergütung selbst regeln. Im Schnitt erhalten die Psychologinnen und Psychologen etwa 500 Euro im Monat bei einer Vollzeitbeschäftigung, die Hälfte aller Weiterbildenden arbeitet sogar zum Nulltarif (Quelle: Deutsche Gesellschaft für Verhaltenstherapie e.V.).
Was weiterhin unbekannt sein dürfte, ist die Tatsache, dass eine
postgraduale Weiterbildung im Bereich Psychotherapie privat finanziert werden muss und man als Psychologin und Psychologe in Weiterbildung mit mehr als 10.000 Euro zusätzlichen Kosten allein für die Weiterbildung rechnen muss. Lebenshaltungskosten sind hier nicht eingerechnet.

Der Juso Kreisverband Karlsruhe Land solidarisiert sich mit den PiAs und unterstützt die Streiks:
Wir können beobachten, dass der Bedarf an qualifizierten Therapeutinnen und Therapeuten in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat. Wenn wir weiterhin dafür sorgen, dass derartige Barrieren im Rahmen der Weiterbildung von Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten erhalten bleiben und sich diese Menschen in teilweise prekären Lebensverhältnissen befinden, kann auf Dauer nicht garantiert werden, dass der Bedarf an Psychotherapie gedeckt wird. Wir fordern daher eine angemessene Vergütung innerhalb der Ausbildung, die jener entspricht, welche Psychologinnen und Psychologen im öffentlichen Dienst erhalten. Man muss bedenken, dass es sich um qualifiziertes Personal mit abgeschlossenem Universitätsstudium handelt. Daher sollte uns als Gesellschaft die Arbeit dieser Menschen auch entsprechend wert sein“,
so Marko Vidakovic, Pressesprecher der Jusos Bruchsal und seinerseits selbst Psychologe.

Weiterhin fordert der Kreisverband die Abschaffung der horrenden
Weiterbildungsgebühren: „Aus Sicht der Jusos muss auch hier schnellstmöglich eine Entkopplung von finanziellem Hintergrund und Aus- bzw. Weiterbildungsmöglichkeiten der Psychologen stattfinden. Es kann nicht angehen, dass ausgerechnet in Berufszweigen die sich auch indirekt dem Allgemeinwohl widmen die Betroffenen so stark finanziell und sozial benachteiligt werden." so Stephan Seifert, Mitglied des Kreisvorstandes.
Der Juso Kreisverband hat beschlossen, stärkeren Druck auf die Politik auszuüben. Wir unterstützen daher die Juso AG Bruchsal in ihrem Anliegen an geeigneter Stelle einen Antrag zur Gesetzesänderung einzubringen.

Mit solidarischen Grüßen
Der Kreisvorstand der Jusos KA-Land

 
 

Homepage Jusos Karlsruhe-Land

Kommentare

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HJqSjEByPzwPa

No cmoplaitns on this end, simply a good piece.

Autor: Foge, Datum: 19.01.2012, 12:06 Uhr


Vielen Dank!

Vielen Dank für die sehr gelungene PM! ;-)

Autor: Marko Vidakovic, Datum: 15.12.2011, 20:50 Uhr


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