Französischverordnung ist bildungspolitischer Wahnsinn

Veröffentlicht am 27.03.2007 in Pressemitteilungen

Jusos Karlsruhe-Land sind dagegen, Französisch als erste Fremdsprache ab der Klassenstufe fünf in Gymnasien entlang der Rheinschiene einzuführen.

„Offensichtlich macht man sich im Kultusministerium eher Gedanken um das Prestige, als um die Schüler“, kritisiert der neue Kreisvorsitzende der Jusos Karlsruhe-Land Dominik Lang.

Dabei geht es den Jusos weniger um die Sprache Französisch als vielmehr um die Konsequenzen für die betroffenen Schülerinnen und Schüler.

In Deutschland existiert ein Bildungsföderalismus, der vorsieht, dass die Länder ihre Bildungspolitik selbst festlegen können. Dass aber nun Baden-Württemberg auf die Idee kommt, innerhalb des Landes unterschiedliche Politik zu verfolgen, grenzt für die Jusos an einem „bildungspolitischen Wahnsinn“.

„Die ganze Problematik hat doch schon mit der verpflichtenden Einführung von Französisch an Grundschulen begonnen,“ erklärt der 25jährige BWL-Studenten, „diese lehnen wir genauso ab und fordern stattdessen ein einheitliches Bildungssystem in ganz Baden-Württemberg. Wenn dann das Kultusministerium immer noch der Ansicht ist, dass Französisch geeigneter sei, so sollte es auch konsequenterweise überall Französisch einführen.“

In dem Protest der Eltern und Schüler sehen sich die Jusos bestätigt, dass diese Verordnung nicht im Interesse der Betroffenen ist, mit dem das Kultusministerium seine Verordnung zu begründen versucht.

Die stellvertretende Kreisvorsitzende Kathrin Röwer erläutert hierzu: Durch die Einführung dieses „Sonderweges“ entlang der Rheinschiene ist es nicht undenkbar, dass Schülerinnen und Schüler, die innerhalb des Landkreises mit ihren Eltern umziehen, somit auch in ein anderes „Lernkonzept“ fallen und damit in Englisch als erster Fremdsprache unterrichtet werden. Dadurch wären die Leidtragenden bei einem Umzug der Eltern vor allem die Kinder. Gerade in Zeiten, in denen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern eine erhöhte Mobilität gefordert wird, führt dies doch zu einer deutlichen Einschränkung dieser. Für uns ist daher nicht wirklich verständlich, wie eine Regierung, die sich bekanntlich eher als „wirtschaftsorientiert“ betrachtet, auf die Idee einer solchen Regelung kommt, die ganz nebenbei auch nicht wirklich als familienfreundlich bezeichnet werden kann.“

Ein weitere Problematik sieht die Gymnasiastin auch in der de facto nicht mehr gegebenen Durchlässigkeit in der Orientierungsstufe zwischen Realschule und Gymnasium, da es für die Schüler nicht mehr möglich ist, den Lernumfang bei einem daraus resultierenden Fremdsprachenwechsel nach- bzw. aufzuholen.

Doch auch das bisherige System halten die Jungsozialisten für nicht tragbar. „Vier Jahre Grundschulfranzösisch und fünf Jahre Englischunterricht führen dazu, dass Hauptschülerinnen und –schüler beide Sprachen oft nur mangelhaft beherrschen. Gerade dies kritisieren ja bekanntlich Ausbildungsbetriebe an ihren Lehrlingen,“ beschreibt Dominik Lang, der selbst die Hauptschule besucht hat, die momentane Benachteiligung der Hauptschüler, „Aus diesem Dilemma könnten neun Jahre Englisch führen, in denen sich die Schüler intensiv mit der Fremdsprache Englisch auseinandersetzen können.“ Dies wäre gegeben, indem die Landesregierung flächendeckend Englisch an Grundschulen einführen würde.

Bereits gestern hat der Juso-Kreisverband auf der SPD-Kreisdelegiertenkonferenz einen Antrag eingebracht, der sich kritisch zu den Plänen des Kultusministeriums äußert.

„Wir kommen immer mehr zu der Überzeugung, dass unser Kultusministerium den Begriff Verordnung zu wörtlich nimmt und meint, man könne einfach über die Köpfe der Betroffenen hinweg eine nicht tragbare Entscheidung treffen,“ meinen die Jungsozialisten abschließend

 
 

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