von Heinrich Sickinger
Wegen des Baus von Umgehungsstraßen (L 558 und L 560) musste vor ca. 20 Jahren ein sogenanntes Flurbereinigungsverfahren eingeleitet werden, das sich über viele Jahre dahinzog. Vor ca. 2-3 Jahren wurde nun die Zuteilung der Grundstücke vorgenommen und der Wege- und Gewässerplan umgesetzt.
Die Zusammenlegung der Grundstücke brachte für die Eigentümer den Vorteil, dass die oftmals weit verstreuten Grundstücke nun zusammenliegen. Für die Bewirtschaftungsform gab es kaum Veränderungen, weil die wenigen verbliebenen Landwirte schon mindestens seit den frühen 80er Jahren damit begonnen haben, die (meistens) Pachtgrundstücke so zusammenzulegen, dass sich großflächige Grundstücke in den einzelnen Gewannen ergaben. Für die Ökologie war dies nicht besonders vorteilhaft, weil heute auf großen zusammenhängenden Flächen entweder Mais, Getreide oder Raps angebaut und Wiesenflächen teilweise in Ackerflächen umgewandelt wurden. Dies alles hat aber mit der „Flurneuordnung“ nur wenig zu tun, denn die Bewirtschaftungsflächen haben sich gegenüber vor der Flurneuordnung praktisch nicht verändert.
Unangenehm fiel allerdings auf, dass bei der Umsetzung des Wege- und Gewässerplanes nicht immer „schonend“ mit der Natur umgegangen wurde; vereinzelt wurden auch Sträucher und Büsche entfernt.
Der Vorteil der Flurneuordnung liegt für die Ökologie in Stutensee allerdings darin, dass insgesamt 14 ha aus der Bewirtschaftung genommen und in vorbildlicher Weise von unseren für die Umwelt zuständigen Mitarbeitern Rainer Dick und Andreas Hauth angelegt wurden. Diese Flächen können nun im Sinne von „Planet E“ als „Bio-Inseln“ die Funktion als „Kinderstube für viele Arten“ segensreich in unseren Fluren übernehmen.
Als SPD-Fraktion haben wir zusätzlich noch den Vorschlag eingebracht, dass mit den Landwirten Gespräche über die „Verbreiterung der Bio-Zonen“ geführt werden, wobei wir als Angebot an die Bewirtschafter großzügig auf (die ohnehin geringen) Pachteinnahmen verzichten sollten. Außerdem gibt es heute Pestizide , die nur noch 1/10 der Giftwirkung haben gegenüber denen, die heute noch zum Einsatz kommen.
Insgesamt hat so die Umsetzung der Flurneuordnung aus unserer Sicht mehr Vorteile als Nachteile gebracht.